Rohölmarkt bleibt volatil: Das bewegt die Preise

An der grundsätzlichen Situation, welche die Öl-Futures im Moment beeinflusst, hat sich gestern kaum etwas verändert. Zwar sprach der russische Präsident Wladimir Putin von „sehr nützlichen“ Gesprächen mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff, doch ein Durchbruch bei einem möglichen Friedensplan für die Ukraine blieb aus. Stattdessen drohte Putin erneut damit, Schiffe anzugreifen, die die Ukraine unterstützen.

Der Analyst Tony Sycamore von IG weist darauf hin, dass weiterhin vor allem Sorgen um ein zu großes Angebot und eine schwache Nachfrage auf den Preisen lasten. Der Rohölpreis müsse laut ihm über der Marke von rund 55 Dollar bleiben, um einen deutlicheren Rückgang zu verhindern.

Offen bleibt zudem, wie es in Venezuela weitergeht. US-Präsident Trump kündigte gestern an, bald gegen Drogenkartelle im Land vorzugehen. Wie stark ein solcher Konflikt die Ölproduktion des OPEC-Mitglieds beeinträchtigen könnte, ist noch unklar.

Neben den geopolitischen Themen warten die Marktteilnehmer heute auf den offiziellen DOE-Ölbestandsbericht um 16:30 Uhr Schweizer Zeit. Laut API sind die landesweiten Rohölbestände letzte Woche stärker gesunken als erwartet. Die Kraftstoffbestände hingegen sollen gestiegen sein, was nach Abschluss der meisten Raffinerieumstellungen auf Winterproduktion nicht ungewöhnlich ist. Zusätzlich interessiert die Händler, wie sich die Nachfrage in der Thanksgiving-Woche entwickelt hat – eine Zeit, in der viele Amerikaner zu ihren Familien reisen.

An den Ölmärkten zeigen sich die Preise heute Morgen erneut schwächer. Heating Oil und Gasoil haben zeitweise sogar die Tiefs vom Vortag unterschritten. Für die Inlandspreise ergibt sich deshalb rein rechnerisch weiterhin Potenzial für Abschläge im Vergleich zu gestern.

Börsendaten 03.12.2025 um 08:41
ICE-Gasoil DEZ: 671.00$
ICE-Brent FEB: 62.74$
NY-Rohöl WTI JAN: 58.96$
US-Dollar/CHF: 0.8020
Rheinfracht nach Basel: 20.00