Ölpreise pendeln weiter: Markt wartet auf klare Signale

Zur Wochenmitte bleiben die Ölfutures stabil, geben nach dem bearishen API-Bericht jedoch leicht nach. Die gemeldeten Bestandsaufbauten erinnern die Anleger an ein mögliches Überangebot und lenken von bullishen Themen wie den Sanktionen gegen russische Exporte ab.

Laut ING könnte diese Reaktion aber nur kurzfristig sein. Zwar seien die API-Daten klar bearish, dennoch achten Marktteilnehmer derzeit stärker auf Angebotsrisiken als auf die Gefahr eines Überschusses.

Am Dienstag hatten die Preise wegen der neuen US-Sanktionen und der ukrainischen Angriffe auf russische Raffinerien angezogen. Gleichzeitig rechnen Analysten weltweit weiterhin mit einem deutlichen Überangebot von 1,5 bis 4 Mio. Barrel pro Tag.

Wie Emril Jamil von LSEG erklärt, bewegen sich die Referenzpreise deshalb in einer engen Spanne. Der Markt wartet auf die Auswirkungen der ab 21. November geltenden Sanktionen, während die Überangebotsstimmung weiter Druck macht.

Diese gemischte Lage zeigt sich auch an den Börsen: Produkte wie Diesel reagieren auf die russischen Ausfälle mit festerer Tendenz, während Rohöl wegen der mittelfristigen Angebotsaussichten unter Druck bleibt. Die Raffineriemargen steigen weltweit; in Europa erreichte die Diesel-Marge gestern den höchsten Stand seit September 2023.

Analysten betonen, dass die starken Dieselpreise stützen, die Rohölüberversorgung aber weitere Kursgewinne bremst. Der Markt bleibt in einer engen Spanne zwischen Risikoaufschlägen und Überangebot.

Neue Impulse könnte heute Nachmittag der DOE-Bericht liefern. Die offiziellen US-Daten zeigen, ob die Rohölbestände weiter auf dem höchsten Niveau seit Juni steigen.

Trotz bearishen API-Daten bleibt die Gesamtlage neutral. Im Inland jedoch schlagen die Preissteigerungen von gestern deutlich durch.

Börsendaten 19.11.2025 um 09:02
ICE-Gasoil DEZ: 799.50$
ICE-Brent JAN: 64.50$
NY-Rohöl WTI DEZ: 60.41$
US-Dollar/CHF: 0.7991
Rheinfracht nach Basel: 21.25