Nach drei Tagen mit sinkenden Notierungen legten die Rohölpreise an ICE und NYMEX gestern wieder etwas zu. Der Anstieg war teils technisch bedingt, teils Folge der allgemein höheren Risikofreude an den Finanzmärkten.
Friedensgespräche als wichtigster Einflussfaktor
Laut Warren Patterson von der ING bleiben die Friedensverhandlungen entscheidend für die Preisentwicklung. Positive Signale könnten die Ölpreise drücken, da damit ein wesentliches Versorgungsrisiko wegfallen würde.
US-Präsident Trump berichtete gestern ebenfalls von Fortschritten, was die Futures heute zusätzlich belasten dürfte. Laut dem Weissen Haus bestehen nur noch wenige offene Punkte im überarbeiteten Rahmenabkommen.
OPEC+ und Russland im Blick
Sollte der Krieg in der Ukraine enden, stellt sich die Frage, wie die OPEC+ auf ein mögliches höheres Ölangebot aus Russland reagieren würde. Russland sucht derzeit eine engere wirtschaftliche Anbindung an China und trifft dort auf Interesse.
Die acht Länder der Allianz, die seit Anfang 2024 freiwillig stärker gekürzt haben, wollen die Rücknahme dieser Zusatzkürzungen bis mindestens ins erste Quartal 2026 verschieben – begründet mit der saisonal schwächeren Nachfrage. An der Sitzung vom 30. November dürfte zudem über mögliche Anpassungen der Produktionsvorgaben diskutiert werden.
US-Daten rücken in den Vordergrund
Heute Abend veröffentlicht das API seine Schätzungen zu den Lagerbeständen, die offiziellen DOE-Daten folgen am Mittwoch. Sie geben wie üblich Einblick in Nachfrage, Produktion und Raffinerien.
Marktstart
Die Ölkontrakte tendieren heute Morgen leicht tiefer, bleiben aber über den Tiefstständen vom Vortag. Bei den Inlandspreisen zeigt sich noch keine klare Richtung.
Börsendaten 25.11.2025 um 08:49
ICE-Gasoil DEZ: 702.50$
ICE-Brent JAN: 62.99$
NY-Rohöl WTI JAN: 58.49$
US-Dollar/CHF: 0.8090
Rheinfracht nach Basel: 21.00