Mit der Aussicht auf neue Friedensverhandlungen in der Ukraine geraten die Ölbörsen zum Wochenschluss erneut unter Druck. Brent und WTI steuern damit auf einen deutlichen Wochenverlust zu und haben die Gewinne der Vorwoche vollständig abgegeben.
Belastend wirkt vor allem, dass die Ukraine grundsätzlich bereit ist, über den von Moskau und Washington vorgelegten Plan zu verhandeln – trotz Kritik, der Vorschlag bevorzuge Russland. Das heutige Inkrafttreten neuer US-Sanktionen gegen Rosneft und Lukoil gerät dadurch fast in den Hintergrund.
Bereits die geringe Chance auf eine Einigung belastet die Preise, da ein möglicher Friedensschluss einen erheblichen Teil der geopolitischen Risikoprämie aus dem Markt nehmen würde.
Gleichzeitig herrscht verbreitete Skepsis, wie realistisch ein rascher Durchbruch tatsächlich ist. Kiew hat zentrale Forderungen Moskaus mehrfach als untragbar zurückgewiesen, und es bestehen Zweifel, ob die neuen Sanktionen langfristig Wirkung zeigen. Auch europäische Diplomaten mahnen zur Vorsicht, da Russland in der Vergangenheit Gesprächsbereitschaft häufig nur unter internationalem Druck signalisiert hat.
Sollte es dennoch zu Fortschritten und möglicherweise zu Lockerungen der Sanktionen kommen, könnte dies das Angebot weiter erhöhen – in einem Markt, der im kommenden Jahr ohnehin auf ein deutliches Überangebot zusteuert. Wie wahrscheinlich dies ist, bleibt jedoch offen.
Insgesamt fällt die Markteinschätzung mit Blick auf die neuen Verhandlungssignale vorerst bearish aus. Entsprechend zeigen sich heute spürbare Preisnachlässe bei den Inlandspreisen.
In vielen Regionen liegt bereits Schnee. Die heutigen tieferen Preise sind eine gute Gelegenheit, den Tank rechtzeitig zu füllen.
Börsendaten 21.11.2025 um 08:48 Uhr
ICE-Gasoil DEZ: 716.25$
ICE-Brent JAN: 62.29$
NY-Rohöl WTI DEZ: 57.84$
US-Dollar/CHF: 0.8036
Rheinfracht nach Basel: 21.00