Zu Beginn der Woche erhielten die Ölpreise leichten Auftrieb, unter anderem durch das Ende des US-Haushaltsstreits, das von Marktteilnehmern als vorsichtiger positiver Impuls gewertet wurde. Ausschlaggebend für den Preisanstieg war jedoch vor allem der Anstieg der geopolitischen Risikoprämie
Zum einen scheint Indien infolge der verschärften Sanktionen gegen Russland zunehmend sein Importverhalten anzupassen. Zum anderen kam es am Freitag zu einem Drohnenangriff der Ukraine auf den russischen Ölhafen Noworossijsk. Zusätzlich beschlagnahmte der Iran ein Tankschiff nahe der Strasse von Hormus, einer Schlüsselregion für den globalen Ölhandel. Diese Vorfälle erhöhten kurzfristig die Risikowahrnehmung am Markt.
Der jüngste Monatsbericht der OPEC, veröffentlicht am vergangenen Mittwoch, enthält kaum unterstützende Signale für die Preisentwicklung. Obwohl die freiwilligen Förderkürzungen von acht OPEC+-Ländern im ersten Quartal 2026 nicht weiter gelockert werden sollen, wertet der Markt dies eher als Ausdruck von Zurückhaltung. Die OPEC liess zwar ihre Nachfrageprognosen für 2025 und 2026 unverändert, nahm aber Anpassungen für das dritte Quartal 2025 vor. Diese zeigen, dass der Markt in diesem Zeitraum nicht wie ursprünglich angenommen unter-, sondern überversorgt war, was den Bericht insgesamt in einem bearishen Licht erscheinen lässt.
Für den Schweizer Markt ergibt sich aktuell wieder etwas Spielraum für Preisnachlässe. Angesichts der angekündigten Schneefälle könnte jetzt ein günstiger Zeitpunkt sein, um die Tanks noch zu füllen.
Börsendaten 17.11.2025 um 08:56Uhr
ICE-Gasoil DEZ: 736.25$
ICE-Brent JAN: 63.97$
NY-Rohöl WTI DEZ: 59.61$
US-Dollar/CHF: 0.7934
Rheinfracht nach Basel: 21.25