Bullen gegen Bären – Ölmarkt ringt um Richtung

Trotz des heutigen US-Feiertags zu Ehren der Kriegsveteranen bleiben die Börsen geöffnet. Das Handelsvolumen dürfte jedoch etwas geringer ausfallen. Die Marktteilnehmer wägen weiterhin die bearishe Aussicht auf ein Überangebot gegen unterstützende Faktoren ab.

Zu den bullishen Impulsen zählt die wachsende Wahrscheinlichkeit eines baldigen Endes des US-Regierungsstillstands. Nachdem der Senat dem Übergangshaushalt zugestimmt hat, fehlt nur noch die Zustimmung des Repräsentantenhauses, bevor Präsident Trump das Gesetz unterzeichnen kann.

Auch Berichte über eine Force Majeure des russischen Ölkonzerns Lukoil aufgrund westlicher Sanktionen beim Rohöl aus dem irakischen West-Qurna-2-Feld sorgten für Auftrieb an den Ölmärkten. Die Sorge vor Lieferausfällen verstärkte sich dadurch, auch wenn viele Analysten weiterhin von einem Überangebot ausgehen.

Laut Ritterbusch and Associates bewegt sich die globale Ölbilanz zunehmend in eine bearishe Richtung, da die OPEC ihre Produktion weiter steigert und die Nachfrage durch schwächeres Wirtschaftswachstum sinkt. Das Ausmass des Überangebots hängt unter anderem davon ab, inwieweit China russisches Öl weiterhin zur Auffüllung seiner Reserven nutzt und ob Indien – wie von den USA gefordert – seine Käufe einschränkt.

Weitere Impulse erwarten die Märkte von den anstehenden Monatsberichten der OPEC, EIA und IEA. Letztere dürfte erneut ein Überangebot für 2026 prognostizieren, wobei dieses aufgrund der vorübergehenden Produktionskürzungen der OPEC+ etwas geringer ausfallen könnte als zuletzt.

Am Morgen zeigten sich die Ölfutures an ICE und NYMEX zunächst leicht schwächer, notierten jedoch weiterhin deutlich über den Tiefstständen vom Vortag.

Börsendaten 11.11.2025 um 09:07 Uhr
ICE-Gasoil NOV: 751.00$
ICE-Brent JAN:  63.66$
NY-Rohöl WTI DEZ: 59.71$
US-Dollar/CHF: 0.8038
Rheinfracht nach Basel: 21.50