Begrenzte Förderkapazitäten – Rohölmarkt bleibt angespannt

Die OPEC+ hat beschlossen, ihre freiwilligen Zusatzkürzungen von acht Mitgliedsstaaten im ersten Quartal 2026 zunächst nicht lockern wird, für gemischte Reaktionen an den Märkten. Während einige Händler daraus eine preistreibende Angebotsverknappung ableiten, interpretieren andere das Vorgehen der sogenannten „OPEC8+“ als Zeichen wachsender Unsicherheit über die künftige Nachfrageentwicklung.

 

Russlands Vize-Premier Alexander Nowak sprach sich laut OPEC+-Kreisen bei der Videokonferenz am Sonntag für eine Pause bei den Produktionssteigerungen aus. Hintergrund dürften Zweifel an der Umsetzbarkeit eigener Förderpläne infolge neuer Sanktionen sein. Die saisonal schwache Nachfrage im ersten Quartal stützt diese vorsichtige Linie zusätzlich.

 

Die bekannte Energieanalystin Helima Croft von RBC Capital warnt vor überzogenen Erwartungen an die tatsächliche Erhöhung der Fördermengen. Ihrer Einschätzung nach werden die zusätzlich erwarteten Mengen im Dezember deutlich geringer ausfallen als oft angenommen – mit Ausnahme Saudi-Arabiens hätten die meisten Förderländer ihre Produktionsgrenzen bereits weitgehend erreicht.

 

Die USA steigerten im August ihre Rohölproduktion auf 13,8 Mio. Barrel pro Tag, ein neuer Höchststand. Die Nachfrage sank leicht auf 20,9 Mio. B/T. Neue Wochendaten zur Produktion und Lagerentwicklung werden heute Nacht (API) und morgen (DOE) erwartet.

 

Während Marktteilnehmer weiterhin versuchen, die möglichen Auswirkungen der westlichen Sanktionen auf das russische Angebot sowie die tatsächliche Wirkung der OPEC+-Strategie einzuschätzen, tendieren die Ölpreise an den internationalen Terminbörsen (ICE und NYMEX) am Dienstagmorgen leicht nach unten.

 

Börsendaten 04.11.2025 um 08:38Uhr
ICE-Gasoil NOV: 716.00$
ICE-Brent JAN:  64.51$
NY-Rohöl WTI DEZ: 60.68$
US-Dollar/CHF: 0.8073
Rheinfracht nach Basel: 25.00